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Da funkeln Männeraugen...
Bei den Tunern italienischer Flitzer das einjährige Bestehen gefeiert

Vier Rollen grauer Nadelfilz auf einem Hallenboden, rot-weiße Abschrankungslatten als Fahrbahnbegrenzung darauf ausgelegt: Fertig ist die Rennstrecke. Genau eine Viertel Stunde brauchen die Jungs vom TR-Club Michelfeld-Gnadental für den Aufbau.

Ernst-Walter Hug

Michelfeld. Nein nicht Formel1 - oder Modellautos davon, sondern Teppich-Racer bretzeln da in einem Affenzahn um die Kurven und sausen die Halle entlang. Teppich Racer, das sind kleine Tourenwagen im besten Modellbau- Maßstab 1:32
"Es gibt Modellbau für nahezu alles", sagt Michael Heinz, mit 47 der Senior Racer im Michelfelder TR-Club, "da gibt’s Leute, die bauen Dampfeisenbahnen, mit denen kannst du richtig fahren, oder welche, die bauen funkgesteuerte Offroader."

Tobias Kocher und Daniel Reiter präsentieren ihre selbst gebauten ferngesteuerten Teppich Racer im Maßstab 1:32 Foto:Thumi

"Wir bauen eben Teppich-Racer", ergänzt Daniel Reiter. Und weil da in der Standard-Klasse alles sehr ähnlich und gleich ist, werden da richtige Renn-Wettbewerbe veranstaltet, etwa die SIM-X-Ray-Classics, von denen wir hier den Bahnverlauf in der Halle nachgebildet haben." Dort auf dem Kurs im Show-Room des Autohauses Klaiber zieht gerade ein einsamer Wagen seine Bahn, gesteuert von Tobias Kocher. Bevor er sein Auto abstellt, um die Frage nach der Faszination des Teppich-Racings zu beantworten, schaut er noch auf die elektronische Anzeige eines nahestehenden Lap-Top. Alle Fahrzeuge des TR-Clubs Michelfeld, offiziell eine Abteilung des TTC Gnadental, sind mit elektronischen Chips getuned, die Zeiten und Rundenzahlen, Geschwindigkeiten und derlei Dinge mehr festhalten. "Faszination", sagt er dann und hält seine Hand mit ausgestreckten Fingern waagerecht vor sich, die gerade noch den Joystick der Fernsteuerung gehalten hat. "Faszination, das ist das Adrenalin." Nein seine Hand zittert nicht. "Das ist das Brechen eines Rundenrekords, zum Beispiel." Der Gnadentaler Rundenrekord liegt bei 8,8 Sekunden. Allerdings mit einem Fahrzeug der offenen Klasse, mit Moosgummireifen und einigen anderen Tunings.
Faszination ist aber auch das Modellbauen an sich", ergänzt Daniel Reiter, "das Ding aufzuschrauben, da eine Verbesserung, da ein anderes Teil einzubauen und dann auszuprobieren. Und man muss natürlich schon ein gewisses Faible für Autos haben."
Das hat er, und das liegt wohl in der Familie. Denn während Daniel und seine Freunde drin die kleinen Autos über die Piste jagen, stehen sein Bruder Christoph und dessen Kumpels von der Interessengemeinschaft "Macchina Italia" draußen auf dem Hof des Autohauses Klaiber und bewerten getunte italienische Autos, Alpha Romeos vorwiegend, aber auch Lancias oder kleine Fiat 500. Da geht’s um Chrom und Lack und Motorverbesserungen, Sounds an der Abgasöffnung und Sounds in der Unterhaltungselektronik. Zum 2. Mal gibt es dieses regionale Treffen der Tuner in Hall.. Der kleine Bruder und seine Teppichracer nutzten das Treffen, um das einjährige Bestehen ihres Clubs gleich mitzufeiern. Große und kleine Tuningfans hat’s gefreut.

 

 

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