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Ausstellung/ 23. Jahresausstellung des Hohenloher Kunstvereines im Haller Landratsamt

08/50 im Landratsamt

Zahlenspiel zeigt, wie Künstler 850 Jahr-Jubiläum Halls sehen - 13 Künstlermitglieder und ein Gast

Ernst-Walter Hug

Mit Hall und seiner Geschichte setzen sich die Künstler des Hohenloher Kunstvereins in ihrer Jahresausstellung im Foyer des Haller Landratsamtes auseinander. Die 23. Jahresausstellung des wurde am Donnerstagabend eröffnet
Nein es ist keine 08/15-Ausstellung, die da im Foyer des Haller Landratsamts gezeigt wird, nichts Gewöhnliches, sondern Besonderes, so Hausherrin Erste Landesbeamtin Dr. Marion Leuze.Mohr. 13 Künstler des Hohenloher Kunstvereines und ein Gast (der Schweizer Martin Schwarz) beteiligen sich an dieser Ausstellung. Und der Titel 08/50 ist, wie auch der Vorsitzende des Hohenloher Kunstvereines Thomas Cleve sagte, natürlich ein Zahlenspiel in Anlehnung an das 850-Jahr-Jubiläum der Kirche St. Michael, an das sich die Stadt in Ermangelung einer anderen echten Urkunde mit einem Stadtjubiläum angehängt hat. Natürlich "am Kocher kochte Hall das Salz weit vor 850 Jahren", merkt einer von Hohenlohes bekanntesten Künstlern, Eugen Zenzinger aus Fichtenberg an mit seiner Installation mitten im Foyer des Landratsamtes. Wassereimer im Kreis um sternförmig ausgelegte, an einem Ende verkohlte Holzsstämme, in ihrem Zentrum eine Pfanne mit einem Salzhaufen, aufsteigender Dampf symbolisiert durch Stoffstreifen.

"Und am Kocher kochte Hall das Salz weit vor 850 Jahren" betitelte Künstler Eugen Zenzinger (Mitte) seine Installation im Foyer des Landratsamtes, die er hier den Künzelsauer Grafikern und Kultur-Organisatoren Werner und Astrid Lämmel erläutert. Rechts Ursula Kensy vom Hohenloher Kunstverein. Foto: thumi

Dass man die Erde, aus der die Haller Solequelle entsprang, nicht unbedingt zur keramischen Skulptur verarbeiten muss, wie dies Künstlerin Gisela Hahn mit Torbogen und Treppe von St. Michael (siehe auch Titelbild der Ausstellung auf dem Plakat) symbolisch getan hat, beweist die in Künzelsau lebende Österreicherin Lore Jahnel mit ihrem Strukturbild "Atem der Zeit", in dem sie diese Erde flach verarbeitet hat, nein nicht unbedingt modellierend, sondern in Schichten malend eine ziegelrote Flamme über einem holzkohleschwarzen Haufen über weiß-erdigem Salzgrund lohen lässt. Auch der Haller Thomas Achter arbeitet in Schichten, hat sein Inneres Bild von der Stadt "Über Hall" - so auch der Titel - gemalt, das Bild der Stadt schimmert durch. "Man kann Neues in Schichten über der Geschichte schaffen, aber niemals die Historie auslöschen," so die Kunsthistorikerin Claudia-Scheller Schach dazu in ihrer Einführung.
Nicht auslöschen, aber 'verbergen' und verfremden. Der Schweizer Gast-Künstler Martin Schwarz, der seit 16 Jahren im Hohenlohischen Bartenstein lebt und dort im Schloss des Fürsten selbst derzeit eine 'globale' Ausstellung "Nachtsonne in der Kunstkammer" zeigt, er hat Hall nur in Strukturen gemalt, ganz in Schwarz den Erzengel Michael vor dem Turm seiner Kirche und ganz in Weiß die Weiler-Partie mit Brücke. Richtig zu sehen nur bei seitlich auffallendem Licht. Und, gemeinsam mit seiner Assistentin Maja Greiner, hat er am Computer fotografische Hall-Visionen entworfen: Das Rathaus und den Josenturm bis zur Hälfte unter Wasser, Hall in die Schweizer Alpen versetzt, den Pariser Eifelturm verschmolzen mit dem St. Michaelsturm und viele Motive mehr.
Die Ausstellung des Hohenloher Kunstvereines ist zu sehen während der üblichen Öffnungszeiten des Landratsamtes bis einschließlich 21. Juli..

 

 

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